Der "Titanic-Effekt",



oder wie du dein kostbarstes Geschenk findest.


Vermutlich spüren wir, bewusst oder unbewusst, dass unsere gegenwärtige Welt unaufhaltsam auf einen kritischen Wendepunkt zusteuert. Eine Grenze, an der eine Umkehr unmöglich erscheint.

 

Manche sagen, dass diese evolutionäre Demarkationslinie der Menschheitsentwicklung bereits hoffnungslos überschritten ist. Durch ihren eigendynamischen Kurs steht das schwerfällige Passagierschiff „Homo oeconomicus“, ähnlich wie die Titanic, bereits vor ihrem unabwendbaren und selbstverschuldeten Untergang.

 

Ja, vielleicht ist es tatsächlich wahr und wir befinden uns alle in demselben, gigantischen Dampfer, dessen Mythos der Unsinkbarkeit immer noch hartnäckig aufrechterhalten wird.

 

Allerdings sitzt die überwiegende Mehrheit der Passagiere offenbar im engen Schiffsbauch fest, der sich möglicherweise schon bald mit tödlichem Wasser füllen wird, während sich die privilegierte Minderheit, ausgelassen und unbeschwert, zur Tanzmusik der Kapelle auf dem Premiumoberdeck vergnügt und sich selbstberauscht in scheinbarer Sicherheit wähnt. Der Steuermann (Staaten/Nationen) hingegen schaut ohnmächtig zu, wie das eigene Gefährt nahezu ungebremst auf den herannahenden Eisberg zusteuert und der Käpt‘n (Staatsoberhäupter und Wirtschaftslenker) im Hintergrund sorglos „My Heart Will Go On“ trällert.

 

Wie dem auch sei, eine Tatsache ist bei dem eingeschlagenen Kurs längst klar: das Motto „wir machen alle einfach so weiter wie bisher“, ist mindestens ebenso naiv wie grotesk und kann keine intelligente Option sein, es sei denn, man hat ernsthaft vor es absichtlich darauf ankommen zu lassen und den Karren mit vorhersehbarem Ausgang vollständig an die Wand zu fahren. Das wäre dann allerdings nicht nur vorsätzlich, sondern auch pathologisch und äußerst dumm.

 

Wenn dies also die einzige Alternative sein soll, wähle ich lieber mein eigenes Leben, anstatt die Verantwortung an irgendeine kurzsichtige, visions- und perspektivlose Partei, oder Regierung abzugeben, die nur ihre eigenen, nationalen Interessen sowie die eines menschenunwürdigen, seelenlosen, parasitären Geld- und Wirtschaftssystems verfolgt, ohne dabei über den Tellerrand willkürlich festgelegter Staatsgrenzen und verstaubter Paradigmen zu blicken.

 

Ja, ich verlasse diesen sinkenden, umherirrenden und manövrierunfähigen Kahn. Ich steige aus und springe ins eiskalte Wasser. Wenn der katastrophale Ausgang denn tatsächlich unausweichlich sein soll, versuche ich bis dahin lieber selbstbestimmt unterzugehen, indem ich meine kleine Welt um mich herum, liebevoll, auf menschliche und würdevolle Weise, gestalte und verändere. 

 

Schritt für Schritt!

 

Ja, ich versuche mich nützlich zu machen und dadurch meinem Denken, Tun und Handeln einen tieferen Sinn zu verleihen. Das hat etwas mit (Selbst)Verantwortung, Authentizität, Solidarität und Integrität zu tun. Etwas, auf das ich als Erdenbürger wirklich stolz sein kann.

 

Wenn du möchtest können wir auf diese Weise andere, autarke und alternative Brücken und Beförderungsmittel, aus nachwachsenden Ressourcen und aus regenerativen Energien erschaffen. Schiffe, die Segel haben und sich sanft und ganz natürlich im Wind wiegen. Kleine schwimmende Inseln, die sich zu einem lebendigen, atmenden und fühlenden Organismus verbinden lassen, ihm zu neuer Blüte verhelfen und ihn bewahren, anstatt ihn dabei selbstsüchtig und blind zu zerstören.

 

Wer weiß, vielleicht lässt du dich von dieser Vision inspirieren und verführen?

 

Schritt für Schritt!

 

Deshalb möchte ich dich gerne einladen: Lass uns zunächst einen Steg bauen. Einen festen, unverrückbaren Übergang, an dem Gleichgesinnte gefahrlos aussteigen und überwechseln können.

 

Solange wir uns gemeinsam auf diesem Fundament befinden, konzentrieren wir uns weder auf die Fehler, Schwächen und Unzulänglichkeiten anderer, noch auf unsere eigenen. Schluss mit der narzistischen Beweihräucherung und egoistischen Selbstinszenierung.

 

Anstatt andere zu erniedrigen, besinnen wir uns auf ihre Stärken. Wir suchen die Schuld nicht mehr im Außen, vor allem, wenn es keine eindeutig identifizierbaren Schuldigen gibt. Wir hören endgültig damit auf mit dem Finger auf andere zu zeigen. Stattdessen stehen wird da, unverrückbar. Gemeinsam, Hand in Hand, in der Unvollkommenheit, Einmaligkeit und Vergänglichkeit unseres Menschseins vereint.

 

Wir hören endlich damit auf, die Antworten für all die Probleme dieser Welt ständig von anderen einzufordern und übernehmen selbst das Ruder. Schließlich ist es ja unser Leben. Also holen wir es uns wieder zurück und machen es wieder zu dem einzigartigen Wunder, das es seinem Ursprung nach ist und schon immer war. Wie sonst könnten wir andere dazu ermutigen, es genauso zu machen und den Aufbruch aus ihrer "Ohn-Macht" und somit aus der Komfortzone ihrer selbstgewählten Opferrolle, zu wagen? 

 

Schritt für Schritt!

 

Lass uns deshalb selbst die Lösung und somit die Brücke für andere sein!

 

Aus diesem Grund möchte ich dich dazu einladen, zu dienen und dein Vermögen als Mensch (deine Gaben, Fähigkeiten, deine Liebe und dein Mitgefühl), an dein Umfeld zu verschenken.

 

Schau nicht darauf, was andere für dich tun. Fokussiere dich lieber ausschließlich auf das, was du Gutes und Nützliches für diese Welt und für andere tun kannst! Und wenn es „nur“ eine achtlos weggeworfene Bierflasche oder Plastiktüte ist, die du von der Straße aufhebst. Sei auf diese Weise "selbst-wirksam", denn diese Erfahrung wird dich, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, näher zu deiner Bestimmung führen. 

 

Schritt für Schritt!

 

Sei dankbar, sei gegenwärtig und aufmerksam, sei bereit und verströme dich, am besten mit allem was du zu geben hast und was dich als Mensch ausmacht. Halte nichts für später zurück. Spare nichts auf. Frage dich nicht, was du dafür zurückbekommen wirst, oder welche Früchte deine Absichten und Handlungen einbringen werden! Glaube mir, du wirst es niemals bereuen, denn das was du auf diese Weise erntest, wird stets die Mühen deiner Aussaat mit dem Glück unerwarteter Freude belohnen und bei weitem übertreffen. 

 

Zögere und zweifle nicht. Wenn du es aber tust, dann zweifle höchstens deine Selbstzweifel und Ängste an und sei mutig, denn dies ist mit Abstand das kostbarste Geschenk, das du dir und deinem Umfeld machen kannst.

 

Dieses Rettungsboot ist das einzige, das überdauern und anderen Stabilität, Hoffnung, Trost und Inspiration spenden wird. Auch wenn sich vielleicht niemand mehr an deinen Namen erinnert, werden die Auswirkungen deines Denkens und Handelns immer und unaufhaltsam dem goldenen Sonnenuntergang entgegen segeln.



Lass es uns einfach tun. Bist du dabei?

 


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